9.02.2006
Schöne Blumen gefällig
7.11.2006
6.06.2006
About a Fussballfan – oder - Der Tag des toten Hundes
Am vergangenen Wochenende wurde mir eine sehr amüsante Geschichte erzählt. Es war eine jener Begebenheiten die einem Freund eines Freundes passiert ist, weshalb ich den Wahrheitsgehalt nicht kenne. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, meine eigene kleine Geschichte daraus zu machen, mit der einen oder anderen kreativen Ergänzung.
Dies ist die Geschichte von Detlef und Eva und spielt irgendwo in Deutschland. Es geht, wie könnte es anders sein in diesem Tagen, um Fußball, na ja, zumindest am Rande. Aber wenn man sogar Klopapier mit Fußball-Weisheiten bedrucken kann, warum sollte ich in meiner kleinen Erzählung auf ein derart aktuelles Thema verzichten.
Detlef hat ein Problem, na ja, eigentlich hat Detlef viele Probleme, aber seine größte Sorge derzeit gilt der Fussball WM, genau gesagt deren stilgerechte „Konsumierung". Mag sein das Deutschland 1954 die WM gewonnen hat, aber Euphorie hat das damals angesichts mangelnder HDTV Übertragung bei den Zusehern sicher keine ausgelöst. 2006 ist das alles anders. Außerdem gilt es Rolf auszustechen. Der hat nämlich schon eines dieser Wunderdinge und verschickt fleißig Emails mit Einladungen zu „Deutschland, Deutschland über alles – Fussballabenden"… Da steht Detlef mit seiner Flimmerkiste natürlich im Abseits.
Angesichts der finanziell katastrophalen Situation von Detlef hat dieser schließlich einen genialen teuflischen Plan. An einem Einkaufssamstag kurz vor der WM, wo die Einkaufszentren an den Rändern der Stadt zum Bersten voll sind, legt er sich vor einem Elektromarkt auf die Lauer. Als er schließlich eine junge Frau mit einer großen Schachtel mit dem Aufdruck „TV" und „HD-READY" erblickt weiß er das seine große Stunde geschlagen hat.
Zielsicher steuert er sein Opfer an und wirft sich schließlich todesmutig vor deren Einkaufswagen. Schnell hat er die Frau in ein belangloses Gespräch über seine kranke Mutter und den kürzlich verstorbenen Großvater verwickelt. Schließlich gelingt es ihm, die junge Frau für einen Freundschaftsdienst zu gewinnen und sie entschwindet mit einem 100 Euro Schein und dem Auftrag, diesen zu wechseln. Detlef hat es geschafft, einen HDTV Traum, um schlappe 100 Euro – wer braucht heutzutage noch Ebay? Und während Detlef noch zielsicher und leicht gehetzt den Einkaufswagen Richtung Parkgarage schiebt und von der Fussball-WM träumt, wollen wir einen Blick auf Eva und ihren Tag werfen.
Auch Eva war an diesem Tag im Einkaufszentrum, aber sie war nicht alleine. Rex (nein, nicht der Bullenhund), ein 15jährige Schäferhund war bei ihr. Rex war nicht mehr der jüngste, in Hundejahren gerechnet ein Methusalem. Und so kam was kommen musste. Rex brach unter der Last seiner Jahre zusammen. Sekundentot – auch bei Hunden kommt so was schon mal vor. Wenn auch keine Tragödie von biblischen Ausmaß stellte es Eva doch vor ein logistisches Problem. Eine Lösung des Dilemas fand Eva schließlich in besagtem Elektromarkt. Nach kurzer Schilderung der Notsituation erklärte dieser sich ein Verkäufer bereit, Eva die Verpackung eines Vorführgeräts zur Verfügung zu stellen.
Beim Verlassen des Marktes traf unsere Protagonisten schließlich auf den sympathischen Detlef, der sich allerdings als Rolf ausgab, und wie die Geschichte weitergeht wissen wir inzwischen ja…
5.04.2006
Von der Grausamkeit des Aufheiterns
Wie so manch anderem ist es auch schon mir passiert, meine „große“ Liebe erlitt Schiffbruch, mehrer Wochen war ich mit einer dementsprechenden Grabesstimmung und der dazu passenden Gesichtsfarbe - Leichenblass - unterwegs.
Die Beziehung hatte gerade lange genug gedauert das alle Verwandten begriffen hatten das ich „liiert“ war und meine Mutter hatte mit entsprechenden Infos dafür gesorgt das „wir“ als ein inniges Pärchen bei allen Verwandten zur Kenntnis genommen wurden. Auch die obligatorischen Fragen nach Kindern und der baldigen Hochzeit hatten sich bereits eingestellt.
Ich denke mancher Bild-Reporter oder CNN Korrespondent könnte einiges von meiner Mutter lernen, den auch die Schreckensnachricht vom Ende der Traumbeziehung hatte sich in Windeseile verbreitet und von allen Seiten gab es die entsprechenden Beileidsbekundungen.
Auch wenn mein Gesicht inzwischen wieder menschlichere Farbtöne angenommen hat gibt es selbst nach fast 2 Jahren da und dort die Frage wie es mir den jetzt „gehe“. Na ja, über „Kurz-Beziehungen" informiert meine katholische Mutter wohl nicht so ausführlich…
Insbesondere meine Großtante fühlt sich berufen, mir da und dort tröstende Worte zukommen zu lassen und mich aufzuheitern. Bei einem der jährlich stattfindenden Klantreffen ist ihr das so trefflich gelungen, das ich es hier für die Nachwelt festhalten möchte.
Der Standardfrage nach meinem Wohlbefinden und den anschließenden aufmunternden Worten folgte der Satz: „Sie hat damals etwas besseres gefunden…“. Autsch! – Auch wenn mit den besten Absichten und in einem Ton, der nur als tiefstes Mitleid zu beschreiben war – das war doch etwas viel.
Feinfühlig sezierte sie danach noch das Scheitern der Beziehung mit einem Fachwissen, das man sich nur in 80 Jahren Lebenserfahrung aneignen konnte. Hätte ich diese Ratschläge bloß früher bekommen! Schließlich folgte noch der abschließende Verweis das ich sicher auch irgendwann eine fleißige, sparsame und gute Köchin – am besten so wie meine Mutter – finden werde und den Kopf nicht hängen lassen brauche. Schließlich sei ich ja ein ganz „netter“ Bub (von 27 Jahren). Wo ist eigentlich eine Glas Vodka wenn man es mal wirklich braucht?
An dieser Stelle musste ich dann meine Tante unterbrechen, um eine „Bekannte“ vom Bahnhof abzuholen, mit der ich 20 Minuten später wieder auf der Familienfeier auftauchte. Sehr zur Überraschung und dem Verwundern meiner Großtante… …
Tja, die Jugend von heute ist auch nicht mehr das was sie noch nie war!